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„Künstliche Intelligenz 2019 – Fotograf überflüssig?“ Essay im brennpunkt

Künstliche Intelligenz ist ein Thema, das in alle Lebensbereiche eindringt.
So auch in die Fotografie.
Dietmar Bührer, der Herausgeber des Berliner Galeriemagazins „brennpunkt“
gab mir die Gelegenheit, ein Essay darüber zu schreiben.
http://www.edition-dibue.de/content/
Im Nachgang zu den Scans finden Sie einen Kommentar einer Berliner Fotografin dazu.
Abbildung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.

Kommentar der Berliner Fotografin Diana Woito
(alle erforderlichen Datenschutzerlaubnisse erteilt.)

„So, ich habe mir jetzt den Artikel noch einmal durchgelesen und mich damit etwas intensiver befasst.
Allein schon die Überschrift ist ziemlich provokant, aber genau das ist der Punkt, da macht der Artikel neugierig.

Schon der Satz, dass du dieses Handy gekauft hast weil es eine leistungsstarke Kamera mit dabei hat, hat mich doch schon sehr verwundert und eine leicht aggressive Haltung ist in mir hochgestiegen. Und zwar aus dem Grund, weil ich mich ganz ehrlich frage wie kann ein Fotograf, der noch aus der analogen Zeit kommt, der in meinen Augen die Fotografie sehr gut beherrscht, sich mit einer Handykamera befassen und somit in meinen Augen das eigene Todesurteil quasi unterschreiben.

Aber du setzt dich hier wunderbar genau mit dieser Kritik auseinander und das finde ich ganz fantastisch. Du hebst den elitären Fotografen aus der analogen Zeit von seinem Sockel herunter. Früher war die Fotografie was Besonderes, es konnte sich nicht jeder leisten denn gute Kameras waren teuer, die ganze Entwicklung der Filme war ein sehr teures Vergnügen und somit nicht für die allgemeine Bevölkerung zugänglich. Du bringst es genau auf den Punkt, dass diese Diskussion definitiv an der Realität vorbei führt. Denn das Telefon mit der passenden Kamera ist mittlerweile zu einem Alltagsgegenstand geworden, ich kann es mir einfach nicht mehr wegdenken.

Je länger ich diesen Artikel lese umso mehr ändert sich hier meine Meinung, weil du ganz wunderbar beschreibst, dass die Handykamera eine weitere Arbeitsmöglichkeit ist, um Fotos zu produzieren.
Ich vergleiche uns Fotografen immer ganz gerne auch mit einem Koch. Wenn ich zum Beispiel nach meiner Kamera gefragt werde was ich denn benutzen würde sage ich immer einen Koch fragst du auch nicht was er für Töpfe benutzt. Da ist nur wichtig dass das Essen schmeckt.
Es ist vollkommen egal was für eine Kamera ich benutze, wichtig ist, dass am Ende das Bild gefällt.

Mit dem ganz spezifischen Thema künstliche Intelligenz hab ich mich noch nicht so beschäftigt, wird wahrscheinlich aber in der nächsten Zeit passieren.

Deinen letzten Satz im Artikel finde ich so grandios, kann ich jederzeit unterschreiben.“
Diana Woito ist Fotografin in Berlin und Mitglied der Gruppe Photobären.