(Vorbemerkung: Dieser Aufsatz bezieht sich ausschließlich auf die Nacktheit von Erwachsenen)

 

Copyright des Textes und der Fotografie

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Alexander Platz

 

Vorwort

In  diesem  Essay  setze  ich  mich  mit  der  aktuellen  Debatte  über  die Darstellung des nackten menschlichen Körpers auseinander.

Ich werfe Fragen auf, die ich aus meiner Sicht beantworte, und stelle Fragen in den Raum, die unbeantwortet bleiben.

Ich wünsche mir, dass Sie beim Lesen Ihre eigenen Antworten finden und diese Sie zum Nachdenken anregen.

Durch diese Form des Austauschs mit dem Essay entsteht ein spannender Prozess, der Sie einbezieht und aus passiven Lesern Akteure macht.

Doch genug des Vorworts. Werfen wir einen Blick auf die „verschiedenen nackten Realitäten“.

Der nackte menschliche Körper ist in Kunst und Gesellschaft seit jeher präsent.

In der Geschichte wechselten sich freizügigere Zeiten mit puritanischen Epochen ab, in denen die Darstellung des nackten Körpers in der Öffentlichkeit unerwünscht oder gar verboten war.

Als Kind der Achtziger-, Neunziger- und Zweitausenderjahre erlebte ich eine Zeit des Hedonismus, in der ich mich frei entfalten konnte, davon zehn Jahre im Berliner KitKatClub. Dort konnte man nackt sein, zumindest sollte man phantasievoll und sexy gekleidet sein.

Es spielte keine Rolle, wie man aussah, welche Geschlechterrolle man lebte oder welche Spielarten man bevorzugte. Es gab nur zwei Regeln. Toleranz und gegenseitiges Einverständnis.

Diese Philosophie begleitet mich, seit ich mich mit Fotografie und Kunst beschäftige.

Aber in den letzten Jahren scheinen wir uns wieder in Richtung einer restriktiven Moral zu bewegen.

Auf der einen Seite erstreiten sich Frauen vor Gericht das Recht, in Freibädern „oben ohne“ zu sein, was ich im Sinne der Gleichberechtigung verstehe und unterstütze.

Andererseits gibt es immer mehr Stimmen, die sich gegen die Darstellung von Nacktheit in der Öffentlichkeit und in den Medien aussprechen.

Sie propagieren „Female Gaze“, „Male Gaze“ und/oder sprechen von einer

„Ausbeutung der Weiblichkeit“ durch Männer.

Thesen wie:

Frauen, die sich freiwillig von Männern nackt fotografieren oder malen lassen, tun dies nicht wirklich freiwillig.

Sie lassen sich darauf ein, weil sie „Produkte einer männerdominierten Gesellschaft“ sind und nur glauben, dass sie es aus freien Stücken tun. Letztlich wollen sie nur gefallen oder Erwartungen erfüllen.

Männer sehen und fotografieren den weiblichen Körper immer aus einer sexuellen / sexistischen Perspektive!“, sind nur einige der Gedanken, die in den letzten Jahren die öffentliche Diskussion bestimmt haben.

Aber ist das wirklich eine Diskussion?

Ich habe eher den Eindruck, dass es einigen Befürwortern und Befürworterinnen des geschlechtsspezifischen Blicks und anderer Denkansätze nicht um einen Diskussionsbeitrag geht. Vielmehr entsteht der Eindruck, dass eine allgemeingültige Wahrheit verkündet wird, die aber auf Theorien reiner Beobachter und Beobachterinnen beruht und wenig mit praktischen Erfahrungen zu tun hat. Eine andere Meinung wird negiert, abgelehnt oder ausgeschlossen.

Als Mensch, Fotograf und Künstler finde ich diese Form des öffentlichen Diskurses zutiefst verstörend und beunruhigend, weil sie in die individuelle Entfaltung und künstlerische Freiheit eingreift.

In der Fotografie und in der Kunst geht es ja gerade darum, die Impulse und Gedanken der Handelnden und Schaffenden darzustellen.

Deshalb glaube ich, dass die Zeit reif ist für eine Reflexion durch praktizierende Bildgestalter. Aber nicht als Gegenwahrheit, sondern als Hinterfragung dieser Theorien.

Ist es wirklich so, dass Nacktheit in der Fotografie von Männern ausschließlich sexistisch dargestellt wird?

Was ist Sexismus überhaupt?

Hängt die Entstehung von Aktfotografien, ihre Bedeutung und Betrachtung generell vom Geschlecht ab?

Und steht das weibliche Geschlecht grundsätzlich für eine träumerische und wunderbare Sichtweise,  während  alle  Männer  Aktfotografien  nur  als „Masturbationsvorlage“ herstellen und verwenden?

Wenn ich Interviews zu diesen Themen lese, habe ich immer wieder den Eindruck, dass die verschiedenen Autorinnen und Autoren in ihrer intellektuellen Blase eine Art weibliches philosophisches Traumwesen fernab der individualisierten Realität absolutistisch beschwören und dabei ihre eigenen Wunsch- oder Idealvorstellungen zur allgemeingültigen Wahrheit erklären.

Entspricht aber die Realität in der Fotografie oder Kunst dieser allumfassenden Wahrheit?

In den Jahren meiner praktischen Tätigkeit habe ich immer wieder versucht, mir ein umfassendes Wissen über die verschiedensten Themen anzueignen.

Neben der eigentlichen Arbeit war ich immer im Gespräch und Erfahrungsaustausch mit nationalen und internationalen Künstlern, Modellen, Fotografen und Fotografinnen.

Da mir dies nicht ausreichte und nicht ausreicht, nutzte ich die Recherchemöglichkeiten des Internets.

Nun haben die verschiedenen Algorithmen  des  Internets  den  großen Nachteil, dass sie die Nutzer und Nutzerinnen in Blasen führen.

Wenn man das bei der Recherche nicht berücksichtigt, bewegt man sich ausschließlich in einer Echokammer der eigenen Vorstellungen und der von Gleichgesinnten.

In dieser Echokammer werden jedoch viele dynamische gesellschaftliche Entwicklungen und Veränderungen übersehen.

Deshalb habe ich bei meinen Recherchen immer wieder auf die Erfahrungen anderer zurückgegriffen und meine Suchmuster oft verändert.

So konnte ich die Algorithmen für meine Zwecke nutzen.

Veränderungen durch Internet Plattformen wie „onlyfans.com“

Eine gute Freundin gab mir einen sehr interessanten Hinweis auf die

Internetplattform „onlyfans.com“.

Sie hat dort ein Profil, produziert Inhalte und verkauft diese in Eigenregie. Als ich mich damit beschäftigte, stellte ich fest, dass diese Plattform die Rolle der Frau als Modell in der Fotografie extrem verändert hat.

So wie das Handy die Fotografie demokratisiert hat, haben „onlyfans.com“ oder ähnliche Plattformen die Rolle und die Möglichkeiten der Frau als Model demokratisiert.

Frauen wurden zu selbst bestimmten Unternehmerinnen und produzierten Inhalte aller Art, die sie an ihre Abonnenten im wahrsten Sinne des Wortes verkauften.

Internationale Kontaktbörsen sind entstanden und Modelle aus aller Herren Länder stehen in Kontakt mit Kreativen aus aller Welt. Sie organisieren ihre ebenso internationalen „Shooting-Touren“ selbst.

Inhalte und Themen der Shootings wie Portraits, Mode, Art Nude, freizügiger Akt bis hin zu pornografischen Arbeiten legen sie in ihrer Angebotsbeschreibung fest.

In gleichberechtigter Absprache mit ihren „Auftraggebern“ entscheiden sie gemeinsam über den Inhalt des geplanten Fotoprojekts.

Wo früher die Agenturen das Sagen hatten, steht heute das Selbstmanagement im Vordergrund. Das gilt natürlich auch für die männlichen Modelle.

Sie sind die Nutznießer ihrer Gagen. Keine Agentur bekommt einen Anteil. Fotografisch und künstlerisch haben sich dadurch Möglichkeiten ergeben, die vor zehn Jahren noch undenkbar waren.

Diese Möglichkeiten haben die Darstellung von Nacktheit in der Fotografie und in der Kunst stark verändert.

Fotografen, Maler und andere Künstler müssen niemanden mehr überreden, sich für ein Projekt mit Nacktheit oder gar Pornografie zur Verfügung zu stellen.

Eine Entwicklung, die noch lange nicht abgeschlossen ist.

Schon hier kollidiert – meiner Meinung nach – die These von der Frau als

Produkt der männerdominierten Gesellschaft mit der aktuellen Realität.

An dieser Stelle habe ich mir zwei Fragen zur Nacktheit in der Kunst gestellt. Hat die Darstellung von Nacktheit etwas mit Sexualität zu tun? Und wenn ja, ist sie moralisch verwerflich?

Für mich ist die Antwort einfach. Ja, im Prinzip hat sie eindeutig mit Sexualität zu tun!

Sexualität ist die Grundlage des Lebens. Ohne Sexualität gäbe es den Menschen nicht.
Sie ist etwas Natürliches und nichts, was ideologisiert oder tabuisiert werden sollte.

Allein aus diesem Grund ist die Auseinandersetzung mit Nacktheit so interessant.

Daneben gibt es weitere Formen der Darstellung von Nacktheit, sei es idealisierend, dokumentarisch, wissenschaftlich oder ideologisch/politisch.

Und damit auch die unterschiedlichsten Motive für die Darstellung.

Das Spektrum der Aktdarstellungen ist somit nahezu grenzenlos und könnte ganze Bücher füllen.

Um dieses Spektrum für die Leserinnen und Leser überschaubar in einem Satz zusammenzufassen, finde ich einen sinngemäßen Ausspruch von Susan Sontag absolut treffend.

Sie hat in Bezug auf Nacktheit und Fotografie sinngemäß ausgeführt, dass Fotografien von Nacktheit von der Stimulierung eines moralischen Impulses bis hin zur „Mastrubationsvorlage“ verwendet werden (vergleiche „Über Fotografie“, Seiten 22 und 23, Fischer Verlag ISBN 978-3-596-23022-8).

Besser kann man es meines Erachtens nicht zusammenfassen.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Bilder von Nacktheit, die sich auf Sexualität und deren Befriedigung beziehen, moralisch verwerflich sind.

Ich denke, sie sind es nicht, solange die Bilder mit dem Einverständnis aller Beteiligten entstanden sind, die Beteiligten dies auch mit Rechtsverstand getan haben und der Bildinhalt nicht gegen Gesetze verstößt.

Aber was ist eigentlich „sexistisch“?

Für mich ist Sexismus die Herabsetzung anderer bei gleichzeitiger Selbstüberhöhung. Die Betroffenen werden zum Objekt degradiert. Hier habe ich als Privatperson und Künstler eine klare Position.

Sexismus ist ein absolutes und verachtenswertes Tabu.

In der Bundesrepublik werden oft die Pornoindustrie und ihre Messe „Venus“ als Beispiel genannt.

Die Erotikmesse Venus

Seit 2004 besuche ich immer wieder die Erotikmesse „Venus“ in Berlin und kann diese Sätze nur unterstreichen. Massen von Männern, bewaffnet mit den verschiedensten Kameras, stürzten sich dort regelmäßig auf die Darstellerinnen der Pornoindustrie. Das ist wirkt oft gruselig, hat aber auch eine unfreiwillige Komik.

Bei näherer Betrachtung birgt die Venus jedoch ein Paradoxon. Tatsächlich ist die Welt der Venus auf den Kopf gestellt.

Viele würden denken, dass die Darstellerinnen und Darsteller nur unpersönliche Objekte sind, die den schamlosen Blicken der Besucher ausgeliefert sind.

Doch das Paradoxon zeigt das Gegenteil und einen Rollentausch. Inzwischen   sind   die   Darstellerinnen   für   die   Venus-Besucher  die „unerreichbare Aphrodite“, zum Greifen nah, aber nicht greifbar. Ein Fankult wird zelebriert. Ein Fankult, den die Darstellerinnen und Darsteller gerne fördern.

Denn anders als früher (siehe meine Ausführungen zu www.onlyfans.com) verdienen sie mit dem Fankult auf ihren Social Media Kanälen ihr eigenes Geld, ohne Beteiligung der Pornoproduktionsfirmen.

So empfinde ich die Venus nicht mehr als klassisch sexistisch. Es ist eher eine riesige Marketingveranstaltung.

Ist das Betrachten von nackten Körpern überhaupt sexistisch?

Ist es sexistisch und verwerflich, jemanden anzuschauen, den man erotisch findet und begehrt? Oder ist es einfach natürlich und ein immanenter Bestandteil der menschlichen DNA?

Auch hier könnte man versuchen, einen philosophischen Ansatz zu finden. Ich finde es aber spannender, über einen Impuls aus dem Alltag nachzudenken.

Dazu möchte ich Sie bitten, einen Moment innezuhalten und sich den Berufsverkehr oder das Einkaufszentrum in einer Großstadt vorzustellen.

Wie präsent Sexualität ist, kommt mir in den Sinn, wenn ich während der Rushhour in den überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln Berlins unterwegs bin oder an einem Samstagmittag die „Mall of Berlin“ besuche.

Mit einem Kaffee in der Hand sitze ich da und schaue den Menschen beim Flanieren zu. Dabei kommt mir immer wieder der Gedanke, dass jeder dieser Menschen das Ergebnis einer sexuellen Begegnung ist und aus neuen Begegnungen wieder eine neue Generation entstehen wird.

Wenn ich es so betrachte, spielt Sexualität eine fundamentale Rolle in unserem Leben. Wie kann es dann sexistisch sein, wenn ich einen nackten Menschen betrachte, den ich begehre?
Was denken Sie?

Was hat es eigentlich mit der vielbeschworenen „Female Gaze / Male Gaze“-Theorie auf sich?

Die Berliner Fotografin Lara Wilde hat mich selbst nach meiner Krebsoperation im letzten Jahr als Teilakt fotografiert. Ich wollte diesen Moment und die Narbe festhalten. So ist die Nacktheit für mich Erinnerung und Mahnung. Weit entfernt von erotischen Gefühlen.

Aber warum habe ich eine Frau als Fotografin gewählt?

Weil sie, dem Konstrukt der „Female Gaze“ (siehe oben) folgend, einen weicheren Blick hat?

Nein, ganz einfach, weil sie eine exzellente Fotografin und Künstlerin ist. Das Geschlecht spielte für mich keine Rolle.

Grundsätzlich wird Frauen im Rahmen dieser Theorie ein weiblicher, emotionaler, fast asexueller Blick nachgesagt.

Ist das wirklich so?

Ehrlich gesagt halte ich das für eine Wunschvorstellung und gleichzeitig, auch wenn es sich paradox liest, für eine Form der Negation. Hier wird unterstellt, dass Frauen grundsätzlich nur „blumige, sinnlich-erotische Phantasien und Gedanken“ haben. Die Obszönität oder Vulgarität der Männer ist ihnen fremd.

Auch hier finde ich einen Blick in die reale Welt spannend, auch wenn sie skurril erscheinen.

Die Erfinder des Männerstriptease in Clubs (Somen „Steve“ Banerjee und Bruce Nahin) haben seinerzeit mit den Chippendales einen Nerv getroffen.

Ein Club ausschließlich mit weiblichen Gästen, die Alkohol trinken und gemeinsam ihren Fantasien frönen, wenn sich die männlichen Stripper ausziehen, steht den Männern in solchen Clubs an Obszönität in nichts nach.

Das Buch und der Film Fifty Shades of Grey haben einen anderen Nerv getroffen.
Ein gutes Buch und ein guter Film? Ehrlich gesagt finde ich das nicht, denn hier wird ausschließlich vorhersehbar mit Stereotypen gearbeitet.

Aber davon abgesehen, waren die Chippendales so erfolgreich, weil sie – oft unterdrückte – weibliche Phantasien, Sehnsüchte und das Begehren an sich thematisierten und zum Ausdruck brachten.

Betrachten wir Beispiele in der Fotografie und in der Kunst anschauen, können wir feststellen, dass Fotografinnen wie Bettina Rheims oder Diana Scheunemann Aktfotos gemacht haben, bei denen man nicht weiß, ob das ein Mann oder eine Frau fotografiert hat.

Diese Bilder wirken auf mich sehr sexualisiert. Das finde ich wiederum spannend.

Ich höre sehr oft, dass meine Art, Frauen zu fotografieren und zu interpretieren, sehr feminin wirkt.

Dem stimme ich aber nicht zu. Vielmehr hängt die Art und Weise, wie ich Nacktheit in meinen Arbeiten betrachte, darstelle und gestalte, vom Thema, meiner Idee, meiner Stimmung, der Projektpartnerin oder der beabsichtigten Aussage ab.

Die Darstellung kann eher sanft oder leidenschaftlich sein.

Und hier nähern wir uns – meiner Meinung nach – dem entscheidenden Punkt. Der Blick auf Nacktheit kann nicht pauschal als geschlechtsspezifisch und gleichzeitig im Falle männlicher Fotografen als sexistisch klassifiziert werden.

Das Werk von Robert Mapplethorpe scheint dies zu bestätigen. Es gibt Fotografien, die extrem harte Selbstpenetration und S/M-Praktiken zeigen.

Auf der anderen Seite gibt es Blumen- und Nacktfotografien, die eine schöne, ausdrucksstarke Ästhetik haben.

Folgt man den Überlegungen der „Gaze“-Theoretiker, so wirft gerade sein Werk viele Fragen auf.

Betrachtete er die Welt mit dem Male or Female Gaze? Oder vielleicht mit dem LGBTQ+ Gaze?“

Hatte er einen solchen ästhetischen Blick, weil homosexuelle Männer grundsätzlich weiblicher sind als heterosexuelle Männer?“

Aus dieser Frage würden sich die nächsten Fragen ergeben.

Was für einen Blick haben Frauen, die gleichgeschlechtlich lieben? Und welchen Blick haben Transpersonen?

Ich denke, allein diese Fragen zeigen, wie klischeehaft und stereotyp die Gaze-Theorie ist. Wenn nicht sogar diskriminierend. Aber genau das soll sie ja nicht sein.

Schlussgedanken

Nach meinen Erfahrungen aus neunzehn Jahren Fotografie und einer sehr langen Zeit im hedonistischen Berliner Nachtleben könnte die Wahrheit oder Realität in einer ganz einfachen Antwort über Individualität liegen.

Fotografinnen und Fotografen entscheiden je nach Stimmung, emotionaler Fragestellung und anderen Faktoren über das Bild. Und zwar gemeinsam mit den Menschen vor der Kamera.

Das Bild kann sexualisiert, romantisch oder was auch immer sein. Entscheidend sind das Thema, die Beteiligten und ihre Ideen. Nicht das Geschlecht.

Die verschiedenen Betrachterinnen und Betrachter haben dann aufgrund ihrer eigenen Biografie und anderer Faktoren eine Meinung und einen Eindruck davon. Aber auch das ist ganz persönlich und vor allem nicht allgemeingültig.

Schöpfer und Betrachter haben – jeder für sich – absolute Meinungsfreiheit. Aber eine Meinung bedeutet nicht, dass sie für alle Gesetzeskraft hat und dass man sie teilen muss.

So halte ich es in meiner fotografischen und künstlerischen Arbeit. Ich entfalte mich frei. Und das muss nicht jedem gefallen. Mir gefällt auch nicht jede andere Meinung. Aber ich zwinge niemandem meine Meinung auf.

Und ist das nicht genau das, worum es bei Aktfotografie und Kunst geht? Die freie Entfaltung von Individuen, die ein gemeinsames Thema haben und dieses darstellen wollen?

Was denken Sie über diese schier unerschöpfliche Thematik?

Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Ausführungen so anregend finden, wie es mir Spaß gemacht hat, daran zu arbeiten.

In diesem Sinne Alexander Platz Berlin 2023