„Renata“ – Mexiko in Berlin“ – oder „Die Geschichte einer angetrunkenen Akquise“

 

Als Portrait Fotograf und Hobby Autor stehe ich auf Ausstrahlung und Attitüde.

Zu diesen Fotos möchte ich euch die Geschichte erzählen.
Am 15. September war ich mit Freunden am Osthafen auf einem Festival anlässlich der Unabhängigkeitsfeiern Mexikos.
Überall auf dem Gelände waren Essbuden und der Platz war voller Leute.
Um sein Essen zu bekommen, musste man eine halbe Stunde anstehen, um dann von einem mexikanischen Koch, der auch ein Angehöriger des Sinaloa Kartells gewesen sein könnte, fröhlich angebrüllt zu werden.
„Alexandro, dein Essen ist fertig!“
Von irgendwo her erklang die Musik einer Mariachi Band.
Da das mit dem Corona Bier schneller ging, holte ich mir gleich zwei und wartete auf mit Conny, Steffi und Bobby auf mein Essen.
Es war warm und auf leeren Magen wirkten die Corona schneller als gedacht.

Und dann lief plötzlich diese Unbekannte an mir vorbei.
Kühler stolzer Blick, lange schwarze Haare, diese „besondere Nasenform“, die ich so faszinierend finde, groß und schlank.
Mit meinem zweiten halbvollen Corona in der Hand folgten ihr meine Blicke.
Innerlich fluchte ich vor mich hin, da ich das Gefühl hatte schon betrunken zu sein.
Hinzu kommt, dass ich zwar auf einer Bühne stehen und Vorträge vor hundert Leuten halten kann, aber ich trotzdem sehr schüchtern bin.

Sie stand da in der Mitte einer Gruppe von Freundinnen, was die ganze Sache nicht einfacher machte.
Ich wusste aber, dass ich mich wochenlang ärgern würde, wenn ich sie nicht anspreche und frage ob ich sie portraitieren darf.
Also…….. durchgeatmet, Smartphone mit geöffneten Instagram Account in der Hand auf sie zugesteuert.

„Hallo mein Name ist Alex, darf ich Dich kurz stören?“
Die Unbekannte drehte sich um.
Ein kühler distanzierter Blick.
„Ich bin Fotograf und würde Dir gerne mein Portfolio zeigen und Dich fragen, ob ich Dich fotografieren kann.“
Innerlich war mir klar, wie klischeehaft sich das anhörte.

Ihre Freundinnen starrten mich wortlos an.
Der Blick immer noch sehr kühl und stolz, fast abweisend.
Das Portfolio angesehen und dann…. das erste Lächeln…..
„Mein Name ist Renata……“
Und heute stand sie in meinem Atelier und wir haben eine Portrait Serie gemacht.

Fazit:
Egal wie schüchtern man ist, wenn Du nichts wagst, Du bekommst nie wieder die Chance, die Fotos zu machen.

Alexander Platz